Totale Mondfinsternis 28.09.2015

Liebe Freunde der Photographie,

für die Fotos, die ich euch heute zeigen möchte, bin ich sehr sehr früh aufgestanden. Wir hatte letzten Montag (28.09.2015) eine ganz besondere Mondfinsternis. Erstens war es eine totale Mondfinsternis und zweitens war der Mond "nur" 357000km von der Erde entfernt und somit uns seit 2011 am nächsten.  Der Mond erschien uns an diesem Tag knapp 30% größer, als am kleinsten Vollmondtag des Jahres 2015 (5.März).

Quelle: astronomie.info
Grund genug also einmal richtig früh aufzustehen (3 Uhr) und den schönen Tippelsberg in Bochum aufzusuchen. Die Idee hatten richtig viele Fotografen, es war echt voll da oben. Die reinste Fotografen-Party. 
Das Ereignis war aber auch wirklich spektakulär. Als ich auf dem Tippelsberg angekommen bin, war der Mond zwar schon teilweise verdeckt, allerdings noch nicht wirklich rot eingefärbt. Selbst das sah allerdings schon sehr schön aus.


Wenn man nun ein bisschen trickste und auf die dunkle Seite des Mondes belichtete (längere Belichtungszeit bei gleicher Blende), dann sah man im Display (nicht mit den bloßen Augen) bereits einen roten Schimmer. 


Dies lies schon erahnen, welch eindrucksvolles Naturereignis gleich passieren würde. 
Nach einer knappen Stunde konnte man auch mit bloßem Auge den roten Schein des Mondes erkennen. Es sah einfach nur großartig aus. Warum der Mond eigentlich rot und nicht "nur" schwarz erscheint möchte ich an dieser Stelle nicht weiter vertiefen, damit "quäle" ich derzeit schon meine Schüler im Physikunterricht genug. ;-)



Zirka halb fünf gelang mir dann folgendes Foto (fast) während der totalen Finsternis. Mein absoluter Favorit und bestimmt auch bald auf Leinwand in meinem Büro:


Dann schob sich von links oben langsam wieder ein heller Sonnenlichtkegel auf die Mondoberfläche, welcher bei richtiger Belichtung (auf das Rot den Mondes) schnell überbelichtet wirkte. Ein schönes Beispiel für die krassen Helligkeitsunterschiede zu diesen Zeitpunkten auf dem Mond. 



Gegen halb sechs war dann schon fast alles wieder vorbei und der Mond verlor seine schöne rote Farbe. Die Verdunklung sah man allerdings dennoch ziemlich gut.



Fotografiert habe ich das ganze Spektakel mit der Nikon D7100, da sie über einen Cropfaktor von 1,5 verfügt und ich diesen im Telebereich ausnutzen wollte. 
Als Objektiv kam das Sigma 70-200 f/2.8 stets auf 200mm zum Einsatz. Zu Beginn habe ich noch mit einem 2x Telekonverter von Sigma experimentiert, welcher diesmal aber immer leicht unscharfe Bilder generierte, sodass ich ihn schnell wieder in der Tasche verschwinden lies. Eigentlich habe ich mit diesem Konverter bisher immer gute Erfahrung sammeln dürfen, sodass ich ziemlich verwirrt war. 
Im Allgemeinen hatte ich viele Probleme mit unscharfen Bildern. Das manuelle Fokussieren in der totalen Finsternis war eine echte Herausforderung und hat unüblich viel Ausschuss produziert. Zum Glück war die Finsternis diesmal so lange zu sehen. So hatte ich genug Zeit die obigen Bilder zu schiessen. Ein Grund war vermutlich auch das viele Kondensat auf der Linse. Ich glaub ich muss mir doch mal eine Objektivheizung kaufen. Ich habe das Objektiv abgeblendet auf f/4.0-f/5.6, um Unschärfen zu vermeiden. Die Belichtungszeiten variierten je nach Mondhelligkeit von 1s-4s. Um übles Rauschen zu vermeiden, war die Empfindlichkeit meist auf ISO 100 ganz selten auf ISO 200 gesetzt.

Was meint Ihr? Habt Ihr auch Bilder von der Mondfinsternis? Schreibt mir gerne Eure Kommentare und Links zu Euren Bildern. 

Euer Stefan...





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